Türkei

Dienstag 4. Juni 2019

Topagac – Canakkale 69 sm

Um 6.45 Uhr ging der Motor an und der Anker hoch. Da keinerlei Wind war und wir eine große Distanz bewältigen mussten blieben die Segel außen vor.
Es war alles ruhig nur etwas später beschäftigte uns eine Segelyacht aus Frankreich. Auf dem Monitor verfolgten wir ihr AIS. Sie fuhr im Verkehrstrennungsgebiet der Dardanellen als Geisterfahrer. Es kamen einige Frachter entgegen, doch sie machte keine Anstalten, die Fahrbahn zu wechseln. Erst in Höhe von Gelibolu machte sie ein Dardanellen-„Pilot“ darauf aufmerksam. Prompt funktionierte jetzt die richtige Seite. Es ist schon erstaunlich wie dreist manche Yachten sind. Wir passierten noch viele Frachter, Tanker und Containerschiffe. Ist schon schön anzuschauen. Um 16.19 Uhr war der Anker in Canakkale gefallen. Die Hafenpolizei war erstaunlich schnell vor Ort. Sie teilten uns mit, dass wir uns unverzüglich zu melden hätten und einen Agenten benötigen. Welch ein Zufall. Die Pässe und die Schiffspapiere nahm er vorsichtshalber gleich mal mit. Wir spazierten noch ein wenig an der Promenade entlang und bereiteten uns noch auf den morgigen Ausflug nach Troja vor.

Ankern in Canakkale
Troja
Troja

Montag 3. Juni 2019

Marmara Ereglesi – Topagac 31 sm

Nach einem leckeren Frühstück ging es entspannt los. Zu Beginn war noch genug Wind um 3 – 4 kn zu fahren. Gegen Mittag war der Wind komplett weg. Wir holten die Segel ein und machten uns erst mal einen super gesunden Salat. Anschließend motorten wir bis zur Insel Marmara. Dort ankerten wir in einer Bucht nahe Topagac. Mit dem Dinghi ging es ins Dorf. Im Supermarkt erklären sie uns, dass € nicht genommen werden, Kreditkarten schon. Aber 8 € für Lebensmittel mit Kreditkarte zu bezahlen schien uns dann doch etwas übertrieben. Unverrichteter Dinge zogen wir wieder ab. An Bord gabs dann Chevapcici und Salat.Jetzt noch den Trip für morgen festlegen und früh ins Bett. Wir wollen morgen bis Canakkale kommen (70sm). Hans hat langsam die Schnauze voll von der Türkei. Morgen ist das Zuckerfest. Ramadan ist zu Ende. Bin gespannt was wir mitkriegen.

Die Hafenbefestigung von Topagac besteht aus Marmorklötzen der Insel Marmara.

Sonntag 2. Juni 2019

Büyükcekmece – Marmara Ereglesi 38 sm

Heute wollten wir ganz früh los um die Insel Marmara zu erreichen. Doch der der Wind und die Richtung machten uns einen Strich durch die Rechnung. Wir mussten fast auf 270° bleiben. Südlicher ging es nicht. Wir tukerten mit 2,5 kn so dahin. Jetzt konnten man sich entspannt sonnen. Auch wieder eine neue Erfahrung. Nur das Wasser und der Wind waren ganz leise zu hören. Kein Boot oder Frachter weit und breit. Später grüßte uns ein unter amerikanischer Flagge fahrendes richtig schickes Motorboot mit super lauter Musik. Das war alles. Um 17.30 Uhr fuhren wir in strömendem Regen in die Bucht von Marmara-Eriglesi ein. Bei 3,60 m ankerten wir. Weil es so windstill war und die Hafenpromenade nicht weit, holten wir das Dinghi raus und fuhren an Land. Es ist ein romatisches verschlafenes Küstenörtchen. In einem Restaurant aßen wir frischen gegrillten Fisch den der Besitzer erst vom nahegelegenen Fischmarkt kaufte, da Hans seine kleinen Fische die er uns anbot verschmähte. Dort lernten wir neue Menschen kennen. Einen Türken der 45 Jahre bei Daimler-Stuttgart gearbeitet hat und ein Pärchen Silke (Deutsch) und Osran (Türke). Letztere luden uns noch auf ein Getränk ein. Es waren total nette Gespräche und die Hilfsbereitschaft war genial. Um 22.00 Uhr motorten wir zu unserer Lady zurück und genossen noch die Aussicht auf die Hafenpromenade.

Marmara-Eriglesi
Der Hafen mit seinem Gast
Wunderbare neue Bekanntschaften

Samstag 1. Juni 2019

Pendik – Büyükcekmece 38 sm

Die Marina Pendik ist ja ganz in Ordnung. Bloß bis wir zum Tanken und Abwasser entsorgen durften, war es schon fast 12 Uhr. Wir setzten bei den Prinzessinen Inseln die Segel. Das war richtig toll weil endlich Wind war und der noch aus einer günstigen Richtung. Durch die Verkehrstrennung motorten wir, dann segelten wir weiter. Am späten Nachmittag wurde der Wind stärker und wir refften frühzeitig beide Segeln. Wir wollten in die brandneue Marina, die uns auf der Boot Düsseldorf empfohlen wurde. Der Prospekt war vielversprechend. Als wir bei richtig böigem Wind auf die Marina zufuhren, funkte ich die Marina an ob ein Platz für uns frei wäre. Der Funkspruch ging jedoch ins Leere, da es die Marina zwar gab, aber außer ein paar Rohbauten nichts fertig war. Also ankern. Zuerst wollten wir uns noch ans Kai legen um einfacher an Land zu kommen, doch es war in dieser Bucht gar nicht vorgesehen das Touristen an Land gehen, es waren nirgendwo Festmacher angebracht. Mit 40 m Kette bei einer Wassertiefe von 9,50 m lagen wir trotz starker Windböen sicher. Der Muezin trällerte noch seine letzte Einladung, zwei Feuerwerke gab es auch noch, dann war endlich Ruhe! Ein aufregender aber schließlich entspannter Tag ging zu Ende.

Jeder passt auf den anderen auf

Freitag 31. Mai 2019

Yalova – Pendik 14 sm

Der Trip heute war lässig. Kein Wind, Motor an und los. Um 14.00 Uhr warteten wir vor der Marina Pendik bis uns ein Tenderboot abholt und uns den Liegeplatz zuweist. An der Anlegestelle wollten wir den Hafenmeister bitten, uns das Transitlog zu unterschreiben, damit Nicki und Thomas ausklarieren können. Doch er erklärte uns er sei nicht zuständig, wir bräuchten einen Agenten. Der wollte jetzt „nur“ 150 €. Nach längerer Diskussion waren 50 € in Ordnung. Abends gingen wir noch zum essen, doch ein Bier war in diesem Lokal nicht zu kriegen, im Nachbarrestaurant nahm man es mit dem Ramadan nicht ganz so ernst. So saßen wir noch eine ganze Zeit an Bord und ließen den Abend ausklingen.

Donnerstag 30. Mai 2019

Sakizagaki – Yalova 29 sm

Jetzt müssen wir endlich mal segeln. Wir wechselten mehrmals den Antrieb. Segel rauf, Motor aus, Segel runter, Motor an. Auch so kamen wir auf die Südküste des Marmarameeres. Die Ankerbucht war mit Discomusik beschallt.

Mittwoch 29. Mai 2019

Gömöspala – Sakizagaki 9 sm

Wieder kein Wind, lediglich bis zum nächsten Ankerplatz gefahren.

Dienstag 28. Mai 2019

West Istanbul Marina – Gömöspala 6 sm

Auch heute war wieder wenig Wind und wir ankerten 6 sm weiter in der Bucht von Gömospala. Keine besonderen Vorkommnisse!

Hans beim Lampenwechsel von hinten
von vorne

Sonntag 26. Mai 2019

Kumköy – West Istanbul Marina 38 sm

Gegen 10.00 Uhr legten wir ab und nahmen Kurs 20° auf den Bosporus. Es ist schon ein tolles Gefühl endlich in das lang ersehnte Revier zu kommen. Wir fuhren Richtung süden. Es kamen uns einige Frachter entgegen aber in die gleiche Richtung wie wir fuhr keiner. Gibt es doch eine Durchfahrtsregelung? Anfangs war wenig los, doch als wir Istanbul immer näher kamen war richtig viel Verkehr. Istanbul begleitete uns an Steuerbord gefühlte fünf Stunden
(12.5 MIO Einwohner brauchen Platz). Wir wählten die West Instanbul Marina zum einklarieren aus. Diese wurde in einer Broschüre als Port of Entry beschrieben. Wir meldeten uns wie geheißen im Office und wollten Einklarieren. Dies war jedoch nur mit einem Agenten möglich, da der „Port of Entry“ noch nicht besetzt war. Wir sollten morgen früh wieder kommen, der Agent wäre dann da! Wir müssen lediglich 450 $ bezahlen, dann dürfen wir in die Türkei offiziell einreisen. Heute Abend sollten wir besser an Bord bleiben, da wir noch nicht einklariert sind. Eine Prozedur, die einen von Türkeiurlauben abhalten kann.

Die Einfahrt zum Bosporus

Samstag 25. Mai 2019

Cerevo – Kumköy 82,5 sm

Nach einem weiteren Ausklarieren legten wir 8.30 Uhr ab. Bis Mittag versuchten wir zu segeln aber der Wind machte uns wieder einen Strich durch die Rechnung. Also wieder motoren. Wir kamen gut voran uns setzten die Türkische Flagge. Doch der bulgarischen Border Control war das zu früh. Sie informierten uns über Funk, dass wir uns noch in deren Hoheitsgebiet befinden und gefälligst deren Flagge setzen sollen. Thomas nahm die türkische runter und setzte nochmals die bulgarische Flagge. Die Polizei war jetzt zufrieden und drehte ab. Gefühlte 5 min später waren wir in türkischem Hoheitsgebiet und es wedelte wieder die türkische und die Q-Flagge an der Steuerbordseite des Mastens. Es ging noch 8 Stunden ohne besondere Vorkommnisse ruhig weiter. Um 23.09 Uhr ankerten wir vor Kumköy. Der Ankeralarm meldete sich nicht. Alles gut!

Freitag 24. Mai 2019

Varna – Cerevo 70sm

Um 8.40 Uhr wurde abgelegt. Wir mussten schon wieder zur Polizei, damit Nicki und Thomas auf unserer Crewliste offiziell erscheinen. Als es 10.00 Uhr war, setzten wir die Segel. Nach einiger Zeit fing es zu nieseln an bis es dann um 13.25 Uhr total stürmte. Zuerst segelten wir noch aber der Wind war so schwach, dass wir den Motor starteten. In den Hafen von Cerevo liefen wir bei Sonnenschein ein. Wir setzen uns in das einzige Lokal am Platz und ließen den Abend ausklingen.

….nach 3 Stunden wieder schönster Sonnenschein
Richtiges Segelwetter ……