Italien 2019

Freitag 19. Juli 2019

Barletta – Vieste 34 sm

Unser Ankerplatz in Vieste

Heute fuhren wir wie der Coast guard versprochen um 8.00 Uhr los und meldeten und auf Kanal 16 ordnungsgemäß ab. Heute geht es zum Sporen des italienischen Stiefels. Die 34 sm die vor uns liegen fahren wir bei einer Wassertiefe bei max. 20 m quer durch die Bucht. Es ist wenig Wind so motoren wir die letzten 20 sm wieder. In Vieste angekommen legten wir uns südlich der Landspitze. Hier ist schon reger Tourismus, was wir bisher nicht hatten. Der Strand ist parzellenweise mit gleichfarbigen Schirmen bestückt. Als wir mit dem Dinghi rausfuhren bat uns ein Wasserwachtler es auf neutralen Boden zu stellen, da dieser Strandabschnitt privat sei. Das waren bestimmt nochmal 300 m bis wir zu einer „freien“ Stelle kamen. In dem Ort wuselte es nur so von Urlaubern. Wir setzten uns in ein kleines Straßencafe und beobachteten das Geschehen. Es ist ungewohnt und vielleicht sogar ein wenig anstrengend soviel Menschen um sich zu haben, aber schön!

Viele kleine Gassen die weniger frequentiert sind
Vieste von Süden

Donnerstag 18. Juli 2019

Bari – Barletta 30 sm

Unterwegs ein kleines Dorf

Um 9.00 Uhr sollten wir mit Hilfe ablegen, Keiner kam. Also fuhren wir alleine los. Kurz nach der Hafenausfahrt setzten wir die Genua und das Groß bei einem Kurs von 293°. Sind dann bis kurz vor Barletta bei 10 – 15 kn Wind und leichtem Seegang gesegelt. Traumhaft! In Barletta haben wir an einem „Zierdesteg“ festgemacht. Ein toller Festmacher aber keiner darf anlegen. Wir fuhren mit den Fahrrädern sofort zur Coast guard und fragten ob wir bleiben dürfen. Das war ein größerer Act. Bis zum Schluß waren sechs Personen involviert. Fünf wollten es uns genehmigen und setzten sich für uns ein, nur einer nicht! Der Chef!! Nach vielem hin und her ließ er sich doch überreden, kopierte Pässe und Schiffspapiere und ließ uns gehen. Gott sei Dank! Jetzt ging es in die wunderschöne Altstadt und schließlich noch in ein low budget Restaurant. Hier fühlen wir uns einfach wohler. Als wir zum Boot zurückkamen waren an dem Steg viele Jugendliche versammelt. Wir lagen direkt vor dem Inn-Treff der Jugend von Barletta. Einige interessierten sich sehr für unsere „Dream“ und besichtigten diese auch. Ein „Biobauer“ verkaufte uns noch kleine Birnen, Zitronen und winzige Pflaumen. Dies erzählte er uns sei sein neues Geschäftsmodell. Wir waren sein erster Kunde! Ob dies bei dem Rest der Welt ankommt bin ich mir nicht sicher. Um 2.00 Uhr morgens verabschiedete sich dann auch der letzte Besucher. Ein ereignisreicher Abend mit der Jugend von Barletta. Schade, dass wir uns mit denen die hier waren, relativ schlecht unterhalten konnten, sie sprachen sehr schlecht oder gar kein Englisch.

Am Zierdesteg angelegt

Mittwoch 17. Juli 2019

Monopoli – Bari 29 sm

Bari der erste Versuch…

Entgegen aller Windy und Wetter.com Vorhersagen war die See sehr ruppig und der Wind blies bis 25 kn. Trotzdem fuhren wir weiter. Gegen mittag wurde es ruhiger. Gegen 14.00 Uhr kamen wir in Bari an. Wir riefen den Hafen an, doch der Mann gab mir eine Handynummer, bei der jedoch keiner abnahm. Das beschriebene Kai war jedoch stadtseitig vergittert, da hier die Kreuzfahrschiffe anlegen, und man will nicht dass ungebetene Gäste zu den Booten kommen. Also machten wir an einer alten Mole fest. Kein Mensch da! Super! Als wir es uns gerade gemütlich gemacht hatten kam die Guardia di Costera . Wir müssen in den Hafen, unbedingt! Nach langem Telefonieren (wir hatten es ja auch schon 20 x angerufen) befahlen sie uns den Hafen in zwanzig Minuten auf VHF 09 anzurufen und um einen Platz anfragen. Plötzlich waren zwei Plätze frei und wir legten Bugseits an. Wir werden leider im neben so superschicke Yachten gelegt, da darf beim an- und ablegen nichts schiefgehen. Morgen wollen wir weiter. Beim ausparken wurde uns Hilfe zugesagt, da sich unsere „Dream“ rückwärts bei wenig Geschwindigkeit sehr schlecht manövrieren lässt.

der zweite

Montag 15. Juli 2019

Brindisi – Monopoli 40 sm

Aber einmal muss man wieder weg! Die See hat immer eine relativ hohe Welle. Man gewöhnt sich fast daran. In Monopoli lag ein Spaßboot am Kai. Der Skipper deutete uns, dass sie in 10 Minuten weg seien, und wir ihren Platz einnehmen könnten. Gesagt getan 15 min später lagen wir fest verzurrt an der Kaimauer. Monopoli ist eine wunderschöne kleine sehr alte Stadt. Die komplette Altstadt ist mit Marmor gepflastert. Mit dem Radl ist es super einfach „mehr“ zu erreichen und zu sehen als zu Fuß. Wir waren noch lange unterwegs. Am nächsten Tag kam ein weiteres Segelboot an. Wolfi sprach uns an, wir kamen ins Gespräch und verabredeten uns bei uns an Bord. Ein toller Abend. Kathi & Wolfi sind seit vier Jahren von Nizza aus um die Welt gefahren und sind jetzt auf dem Weg nach Lignano um das Boot zu verkaufen und wieder in Lohn und Brot zu gehen. Wir sind erst am Anfang dieser Reise. Hoffentlich schaffen wir es auch einmal „rum“.

Monopoli
Monopoli

Dienstag 9. Juli 2019

San Cataldo – Brindisi 29 sm

Unser Ausblick am Abend

Heute wieder früh los. Das ist einfach kein Urlaub wenn es immer so pressiert. Aber wir wollen bei dem Wetter bis Brindisi kommen. Unterwegs gab es nichts aufregendes außer ein paar Fischtrawlern die systematisch die See leer fischen. Abartig! In Brindisi legten wir an der Stadtmauer an. Gingen ein wenig in den mit riesen Marmorplatten gepflasterten Straßen der Altstadt spazieren. Welch ein Luxus den sich die Einwohner damals geleistet haben. Abends kam ein richtig schweres Gewitter. Nach einer Stunde war alles wieder vorbei. Das Personal der Restaurants wischte die Tische und Stühle trocken und das Geschehen ging weiter als ob nichts gewesen wäre. Auch wir machten uns mit dem Radl noch auf den Weg und erkundeten die weitere Umgebung. Abends saßen wir noch bei uns an Deck und genossen die Atmosphäre. Ein Gitarrespieler sang und spielte ganz tolle Evergreens. Es ist schön mal wieder mitten im Geschehen zu sein. Morgen soll das Wetter noch schlechter werden, wir wollen auch noch bleiben. Aus diesem einen wurden schließlich dann noch fünf. Aber wir konnten alles erledigen samt Wäsche waschen und Ersatzteile besorgen.

Das Wetter war schon schlecht…..
wurde aber noch schlechter

Montag 8. Juli 2019

Bucht Otranto – San Cataldo 22 sm

Um 9.45 Uhr Anker hoch. Der Wind bei 20 kn. Es sollte zum segeln noch gehen. Als wir uns weiter von der Küste entfernten stieg er wieder sehr stark an und eine ungute Welle kam dazu. Da wir noch 30 sm bis Brindisi hatten, entschlossen wir uns, wieder zu motoren und auf direktem Weg dorthin zu fahren. Die Wellen machten uns sehr zu schaffen. Unsere Dream tauchte bis über den Bug in die Wellen ein und schlug hart auf das Wasser auf. San Cataldo war das nächstmögliche zu ankern. Der Hafen ist für unsere Größe nicht gebaut. Wir haben zu viel Tiefgang. Wir fuhren in die Bucht und ließen den Anker 200 m weit weg vom Strand fallen. Für heute genug. Mit dem Dinghi ging es noch in den Ort, der berühmt ist für seine frühzeitlichen modernen Anleger. Baden war natürlich auch angesagt.

San Cataldo… auf den Straßen die anderen Orte so schnell zu erreichen…

Sonntag 7. Juli 2019

Othoni – Bucht Otranto 48 sm

Heute sind wir schon um 8.00 Uhr los. wir wollen bis nach Italien segeln. Kein Wind. Um 13.00 Uhr haben wir die Segel doch raus und konnten dann doch bis Otranto segeln. Kurz vor dem Hafen teilte uns die Küstenwache mit, dass der Hafen gesperrt sei. Also haben wir die nächste geeignete Bucht ausgewählt und geankert. Wir bekamen eine Flugschau der Italienischen Luftwaffe vom Feinsten. Neun Düsenjets flogen verschiedene Formationen und versprühten die italienischen Nationalfarben selbstverständlich in der richtigen Reihenfolge. Echt toll anzuschauen. Ein einzelner Jet musste den Pausenclown spielen. Er startete senkrecht nach oben bis er oben überkippte und nach unten strauchelnd sich kurz vor dem Boden wieder fing. Nach einer Stunde war dann alles vorbei und der Himmel übersät mit den grün, weiß und roten Nationalfarben der Italiener. Wir gingen geschafft von dem Tag früh in unsere Koje.

Das Geschwader stellt sich vor.
Der Beginn der Formationen